Aufnahme des Neuen Schlosses Tettnang von Nordosten

Die Natur als KunstwerkDer Garten

In Tettnang gab es einen barocken Garten, von Architekt Gessinger wie ein Kunstwerk gestaltet. 1761 ließ Graf Franz Xaver die relativ kleine Anlage neu anlegen, die im 19. Jahrhundert verschwand. Der heutige Garten stammt von 1977, original erhalten ist das sogenannte Schießhaus.

Detailaufnahme des Neuen Schlosses Tettnang

Der ursprüngliche Garten ging leider verloren.

Plan und Wirklichkeit

Die Auffahrt auf der Stadtseite des Schlosses entspricht der barocken Forderung, dass der Garten die Achsen der Architektur aufnehmen soll. Der Garten auf der Südostseite hat jedoch keinen axialen Bezug zum Schloss und liegt auf leicht abschüssigem Gebiet. Architekt Christoph Gessinger wird im Rahmen seines Schlossbaus 1722 auch einen Garten geplant haben, dessen Anlage wohl nur begonnen wurde. Graf Franz Xaver ließ jedenfalls 1761 den Garten neu gestalten – dieser ging im 19. Jahrhundert verloren.

Gartenseite des Neuen Schlosses Tettnang

Das Schloss von der Gartenseite.

Neugestaltung im 20. Jahrhundert

Von einem einmal in Tettnang vorhandenen barocken Schlossgarten ist nichts mehr erhalten. Der heutige Garten ist eine Gestaltung aus dem Jahr 1977. Sie orientiert sich an dem Werk „Praxis des Gartenbaus“ des Franzosen Dezallier d'Argenville aus dem Jahr 1709 und an Pierre Michel d’Ixnards Entwürfen für oberschwäbische Schlossgärten von 1760 bis 1770. So könnte das Parterre des ursprünglichen Schlossgartens einmal ausgesehen haben.

Luftaufnahme des Neuen Schlosses Tettnang

Orangerien dienten zur Überwinterung der exotischen Pflanzen.

Orangerie oder Schiesshaus?

Das als Schießhaus bezeichnete langgezogene Gebäude stammt aus der Zeit der Montforts. Es wurde an Stelle eines 1735 abgebrannten Gartenhauses an der westlichen Abschlussmauer des Schlossgartens gebaut und am 15. Oktober 1736 eingeweiht. Da es wie eine Orangerie aussieht, könnte es anfangs auch als Überwinterungsort für die damals in jeder barocken Schlossanlage vorhandenen empfindlichen Zitrusgewächse gedient haben. Später wurden wohl Waffen in diesem Gebäude gelagert.

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