Detail eines Bilder im Flur im Neuen Schloss Tettnang

DAS GAB ES NUR IN TETTNANGDAS „CAISSEMAHL“

Jedes Jahr am Dreikönigstag luden die Grafen von Montfort ihre Untertanen zu einem üppigen Fest in das Rathaus ein. Sie bezahlten es mit den Bußgeldern, die während des vergangenen Jahres in die „Caisse“, also die Kasse, eingegangen waren – nur beim letzten Fest nicht.

Aquarell des Schlosses Tettnang von Luise Martens, 1871

Am Dreikönigstag 1779.

DAS LETZTE FEST

Das letzte „Caissemahl“ fand am 6. Januar 1779 in Anwesenheit des letzten Grafen von Montfort statt. Damals war die Grafschaft bereits an Österreich abgetreten, sodass Graf Anton IV. keinen Zugriff auf die „Caisse“ mehr hatte. Deshalb bezahlte er das Fest aus seiner Privatkasse. Als dann Bayern 1806 Tettnang besetzte, hielt ein Beamter fest: „Und so haben die Grafen von Montfort, zusammen mit ihren Untertanen, ein großes Vermögen durchgebracht.“

WAS STEHT AUF DEM SPEISEZETTEL?

Der überlieferte Speisezettel für das Fest von 1779 listet die folgenden Getränke und Speisen auf:
117 Maß [über 140 Liter] Wein für das Volk,
30 Maß 
[ca. 37 Liter] an der Tafel des Grafen, dazu ein Quantum Burgunder,
Brot,
süßer und „räßer“ 
[= salziger] Käse sowie Ziegenkäse,
Birenzelten 
[= Birnenbrot],
und Schungen 
[= Schweinefleisch].

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